RPG Vampire Hunt ablauf » Tower Hamlets Cemetery

Zitat

---

Ein Londoner Friedhof.

---

Von: Aston Manor

Vor der Friedhofsmauer steige ich ab und binde mein Pferd an den dafür vorgesehenen Ring.

Der Auflauf vor der Kirche ist gewaltig und ich frage mich, ob ich da noch irgendwelche Spuren entdecken kann. Überall trampeln Menschen umher und ich muss mich mit meiner Armbrust durch die Menge drängeln, um voranzukommen.
Der Knochenhaufen und das offene Grab selbst sind von Polizisten umringt, die niemanden einfach hindurchlasse.
Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und strecke mich, um trotzdem wenigstens etwas zu erkennen.
Unter dem Knochenhaufen liegt eine Schaufel.
Ich grinse. Das bedeutet, dass ich mit meinen Vermutungen Recht hatte und es tatsächlich das Skelett war, das den Sarg ausgegraben hat. Unauffällig trete ich auf einen Fingerknochen, den die Schaulustigen vom Haufen losgerissen haben, bücke mich danach und stecke ihn unauffällig in ein Versteck zwischen meiner Weste und meinem Korsett.
Ein wunderschöner, sonniger Tag, genau richtig, um Vampire zu jagen... würde da nicht Nebel aus der Friedhofserde aufsteigen.
Dann erkenne ich jedoch, dass der vermeintliche Nebel nur von einem einzigen Mann aufsteigt, der sich bald darauf verzieht.
Es gibt natürlich unzählige natürliche Erklärungen für dampfende Kleidung, aber... ich sollte der Sache trotzdem nachgehen.

Noch während ich dabei bin, alle natürlichen Erklärungen auszuschließen, grinst dieser Mann mich an.
Ich hatte Recht! Dieser Mann war tatsächlich ein Vampir!
Aber ich muss vorsichtig sein. Nicht jeder dahergelaufene Gebissene ist in der Lage, sich tagsüber im Freien aufzuhalten, ich muss aufpassen.
Und er will , dass ich ihm folgte.
Ich nehme unauffällig mein Monokel und blicke herüber, aber er ist bereits weg und ich kann nichts erkennen.

Hier entscheidet sich mein Schicksal. Und das des Vampirs.
Auge um Auge.
Ich spüre, wie mein Herz schneller schlägt, meinen Körper mit Energie versorgt, damit ich diese Prüfung bestehen kann.
Vor den Augen der Obrigkeit einen der ältesten Vampire zu jagen.
Ich hoffe, dass sie mich nicht einsperren werden, wenn sie sehen, wie sich sein Körper zersetzt. An ein Scheitern, an meinen Tod, denke ich nur flüchtig und verjage diesen Gedanken wieder. Meine Hände dürfen nicht zittern und dazu müssen auch meine Gedanken ruhig sein.
Vorsichtig ziehe ich mich aus der Menge zurück, husche hinter die Grabreihen, als wäre ich selbst eine Kreatur der Nacht. Mein Ziel sind die Mausoleen und die Bäume in deren Nähe.
Ich achte darauf, dass niemand mich sieht, als ich meine Armbrust auf den Rücken binde, die Röcke schürze und einen niedrigeren Grabstein erklettere, schnell höher eile, auf das Dach eines der Mausoleen.

Ich mache eilig einige Schritte auf dem Mausoleumsdach, bis mich die Äste eines naheliegenden Baumes völlig verdecken.
Eine Allee aus riesigen, uralten Linden führt zur Vorderseite der Kirche und schneidet somit den Bereich, in den der Vampir geflüchtet ist.
Ich nutze die Bäume und deren mächtige Äste, um mich von Mausoleum zu Mausoleum vorzuarbeiten und den schattigen Bereich der Kirche in den Blick zu bekommen. Dabei hoffe ich, dass mich die mächtigen Äste und belaubten Zweige vor den Blicken des Vampirs zumindest ein wenig schützen können.
Als die Schattenseite in meinen Blickwinkel gelangt, bleibe ich kurz im Schatten stehen und lade meine Armbrust mit meinen besten Geschossen. Silbersplitter und ein Alkoholgemisch mit eingelegten Knoblauchzehen, das sich schnell selbst entzündet. Dazu habe ich ein bisschen Eisen hinzugemischt, das Funken schlagen wird.